Liebe – dieses große, mysteriöse Gefühl, das uns in den Wahnsinn treibt und gleichzeitig zur Hoffnung animiert. Philosophisch betrachtet ist Liebe der Zustand, in dem jemand anderes das letzte Stück Kuchen isst – und man es ihm verzeiht. Biologisch gesehen ist es ein Hormon-Cocktail, der sich anfühlt wie Schmetterlinge im Bauch, aber in Wahrheit eher einer Lebensmittelvergiftung gleicht: beschleunigter Puls, schwitzige Hände, irrationales Verhalten.
Und dann der Valentinstag. Ein Tag, der die romantische Idee der Liebe feiert. Blumen werden in solchen Mengen verkauft, dass der botanische Weltkongress vermutlich jedes Jahr eine Schweigeminute für die gefallenen Rosen abhält. Und Pralinen? Die kommen in Schachteln, deren Verpackung oft aufwendiger ist als der Inhalt. Spoiler: Liebe kann süchtig machen – Schokolade auch. Der Unterschied? Die Kalorien bleiben.
Doch warum das alles? Vielleicht, weil wir Menschen paradoxe Wesen sind. Wir wollen, dass Liebe spontan und echt ist, kaufen aber Grußkarten mit vorgefertigten Liebesschwüren. Wir sehnen uns nach einer tiefen Verbindung und schicken dann ein Herz-Emoji. Und wenn jemand sagt: „Ich brauche den Valentinstag nicht, ich liebe dich das ganze Jahr“, denken wir heimlich: „Das ist die Ausrede derer, die Blumen vergessen haben.“
Und dann sind da noch wir Männer. Ja, wir müssen es zugeben: Der Valentinstag ist nicht unser Spielfeld. Wir sind in Sachen romantische Feiertage eher so etwas wie Fußballer im Ballettunterricht – bemüht, aber unbeholfen. Am 14. Februar stehen wir dann, wie jedes Jahr, vor dem leergeräumten Pralinenregal beim Aldi oder Lidl und fragen uns, ob wir mit einer Tafel Kochschokolade davonkommen.
Es ist nicht so, dass wir die Liebe nicht schätzen. Nein, wir lieben tief, ehrlich und aufrichtig. Nur leider nicht im Kalenderformat. Und so bleibt es dabei: Männer sind Valentinstagmuffel. Wir sind die letzten Bastionen des herzfreien Februars, Ritter der spontanen Zuneigung und Meister der Last-Minute-Schokolade. Aber immerhin: Wir geben uns Mühe. Manchmal. Und vielleicht liegt darin die wahre Romantik – in dem ehrlichen Versuch, sich an einem Tag voller Herzchen nicht völlig zu blamieren.
Aber gut, Liebe bleibt eben ein chaotisches Unterfangen – mit oder ohne Rosen, mit oder ohne Pralinenschachtel. Und vielleicht ist das ja die wahre Botschaft des Valentinstags: Liebe ist nie perfekt. Sie ist schräg, sie ist absurd – und genau deshalb so wunderbar.