Symbolfoto

Manchmal passiert es im Foyer. Noch bevor der erste Ton erklingt, noch bevor der Vorhang sich hebt. Ein Satz steht plötzlich da, glasklar, so selbstverständlich, als hätte er schon die Garderobe mit mir betreten.

Er hängt nicht in der Luft, er steht fest. Wie ein Mantelständer, an dem ich nur noch die Worte aufhängen muss, die folgen werden.
Vielleicht ist es eine Beobachtung – das geschäftige Treiben an der Garderobe. Oder der Geruch nach frisch poliertem Parkett. Oder der Blick eines Musikers, der aus der Seitentür späht.

Diese Sätze kommen leise. Sie drängen sich nicht auf. Aber sie geben den Ton an. Sie sagen: „Schreib mich so, und der Rest findet sich.“
Der Abend selbst kann dann noch Überraschungen bringen, Wendungen, Eindrücke, die den Satz verändern. Aber er bleibt ein Fundament, ein Ausgangspunkt.

Es gibt auch die anderen Abende – die, an denen der erste Satz partout nicht kommen will. Da schleicht er sich erst beim Heimweg ins Gepäck, meist zwischen Bahnhofsuhr und letzter Straßenlaterne. Und doch: Die Abende, an denen er schon im Foyer auf mich wartet, haben immer etwas von einem geschenkten Vorsprung.


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