Wir stecken mitten in der Fasnachtszeit, doch über „närrische Kabinettstückchen“ dürfen wir uns Kehlerinnen und Kehler das ganze Jahr über freuen. Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als Kehl kurz davor stand, eine maritime Metropole im Herzen der Stadt zu werden? Ja, es gab einmal einen Plan, ein Schiff mitten auf unserem Marktplatz zu installieren! Stellt euch vor, ein Spaziergang über den Marktplatz und plötzlich steht ihr vor einer imposanten Galeone. „Habe ich eine Zeitreise gemacht?“, hätten wir uns gefragt. Oder hat der Rhein auf mysteriöse Weise seinen Weg in unser Stadtzentrum gefunden?

Die Idee war so faszinierend wie verrückt: Ein Schiff auf dem Trockenen, umgeben von Cafés und Marktständen. Wir hätten Kaffee auf dem Deck schlürfen und den Kindern beim Spielen auf dem Mast zuschauen können. Unsere Markthändler hätten vielleicht Augenklappen getragen und ein fröhliches „Arrr!“ beim Verkauf ihrer Waren gerufen.

Stellt euch die Möglichkeiten vor: Piratenschach-Turniere, Seemannslieder-Karaoke und „Wer-ist-der-beste-Kapitän“-Wettbewerbe. Ein Treffpunkt für Jung und Alt, wo Seefahrerromantik auf städtisches Flair trifft. Doch dann, wie ein Schiff, das im Sturm versinkt, entschied sich unser Gemeinderat gegen das Projekt.

Die Vision eines Schiffes auf dem Marktplatz bleibt nun ein unerfüllter Traum, eine kuriose Fußnote in der Geschichte Kehls. Die Schulen müssen weiterhin ohne maritime Lektionen auskommen und die Markthändler ihre Piratenkostüme im Schrank lassen.

So endete die Geschichte des Schiffes, das niemals auf dem Kehler Marktplatz segelte. Es bleibt ein humorvolles „Was wäre wenn?“ in den Gesprächen der Kehler. Wer weiß, vielleicht hätten wir die erste Stadt sein können, die sagen kann: „Ich gehe mal eben zum Einkaufen aufs Schiff.“ Aber jetzt heißt es „Leinen los“ und auf zu neuen Ufern, denn in Kehl ist immer Platz für neue, kreative Ideen! Arrr!

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